Von atemberaubenden, baulichen Kraftakten und gemütlichen Abendstunden
Von atemberaubenden, baulichen Kraftakten und gemütlichen Abendstunden

Von atemberaubenden, baulichen Kraftakten und gemütlichen Abendstunden

Von atemberaubenden, baulichen Kraftakten und gemütlichen Abendstunden

Ende Juli stand die Initiative „Gschwandt für Menschen“ (GfM) vor einer großen organisatorischen und baulichen Kraftanstrengung: Da eine bestehende Unterkunft planmäßig, wie im Frühjahr besprochen und vereinbart nun auslief, musste aufgrund mangelnder Alternativen, rasch eine wohnbare Lösung gesucht werden. Ansonsten wäre nur mehr das Verlassen von Gschwandt ein letzter Ausweg gewesen. Doch diese Variante musste zum Glück nicht in Betracht gezogen werden. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Fritz Steindl und Franz Pammer konnte GfM-Leiter Klaus Leitgab vermelden: „Wir haben eine Lösung, aber die wird ein Kraftakt!“

Die Gemeinde stellt – bis auf weiteres – in den ohnehin leeren Räumlichkeiten des ehemaligen Gasthauses Grafinger zwei Wohneinheiten zur Verfügung und somit können würdige, neue Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. So weit so gut, wären da nicht erstens der Zeitdruck von knapp 10 Tagen und zweitens der ursprüngliche, baufällige Zustand im hinteren Wohntrakt des Gasthauses Grafinger, deren Mauern schon eher auf die Caterpillar zur Neugestaltung des Ortszentrums warteten als auf neue Bewohner.     

Die Ärmel mussten nun nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen hochgekrempelt werden. Es hieß anpacken, anpacken und nochmals anpacken. Dabei war es ungewiss, ob die Wohnraumschaffung in einem solchen Rekordtempo auch wirklich gelingen kann. Doch die Zweifel verflüchtigten sich bereits am ersten Tag der Sanierung, wie Klaus Leitgab berichtet:

„Es war in Wahrheit nicht abzusehen, ob es uns auch tatsächlich gelingt in so kurzer Zeit adäquate Quartiermöglichkeiten an diesem Standort zu schaffen. Ich fuhr mit ziemlicher Nervosität und etwas Bauchweh am ersten Tag mit dem Auto in den Innenhof beim Grafinger zum Arbeiten. Was ich dort dann sah, als ich eingebogen bin, hat mich unglaublich bewegt: Da standen vier oder fünf weitere Autos, mit Werkzeugen in den Kofferräumen. Rund 15 Helferinnen und Helfer aus Gschwandt nahmen sich insgesamt um die Arbeit an. Ein großartiges Gefühl in einer so hilfsbereiten, offenen Gemeinde leben zu dürfen!“

Von der Installation von Stromanschlüssen und Wasser, Sanitäranlagen, bis hin zu neuen Böden, Wänden und Innenausstattung leisteten die ehrenamtlichen Helfer, besonders tagsüber sehr agile und geschickte Gschwandtner im eigentlichen Ruhestandalter, aber auch ansonsten eine überwältigende Front helfender Hände. Auch die Ukrainerinnen, deren neue Unterkunft hier geschaffen wurde, sowie einige andere aus der ukrainischen Community in Gschwandt packten mit an.

Am 4. August war es geschafft: Zwei Wohnungen konnten bezugsfertig übergeben werden und somit zwei Familien somit weiter Unterkunft in unserer Gemeinde gegeben werden. Es entstanden zwei wahre Schmuckkästchen, wie die Vorher-Nachher-Bilder bewiesen.

Ja es war definitiv ein grenzwertiger Kraftakt, der allen Beteiligten viel abverlangte, aber es hat sich zu 100% ausgezahlt: Im Sinne der Menschlichkeit, Integration und ein Beweis für ein übergreifendes, offenes Miteinander im Ort. Danke an alle Beteiligten!


Wer bekanntlich, so wie innerhalb Plattform „Gschwandt für Menschen“ seit einem halben Jahr so viel leistet, darf und soll auch unbedingt mal abschalten und es sich einigermaßen „gut gehen“ lassen. So lud man am 5. August alle Helferinnen und Helfer, Quartiergeber und die Vertriebenen aus der Ukraine zu einem gemeinsamen Grillfest ins Unionheim. Die Sportunion spendierte die Getränke aus den Erlösen der heurigen Fußball-Ortsmeisterschaft Anfang Juli. Gemütliche Stunden, viele Gespräche bei gutem Essen und Trinken und gemeinsame Freude standen bevor. Die Fotos sagen mehr als tausend Worte!